Statt Fake Knowledge: Ein Qualitätssiegel für Informationen?

Fast 30 Diskutanten folgten der Einladung zum ZF.2050 Brownbag am 30. April zur Diskussion eines Qualitätssiegels für Informationen. Eine solche Vision haben wir bereits im Jahr 2021 – bevor ChatGPT populär wurde  – in unserem Weißbuch formuliert, Nun konnten wir uns ansehen, wie sie Realität wird: im Projekt «verify» des Schweizer Internetpioniers getAbstract!

«Ein Unternehmer unternimmt», mit diesem Satz leitete Gründer Thomas Bergen seine Vorstellung von getAbstract ein. Und was unternimmt ein Unternehmer, dessen Geschäftsmodell sich um eine Wissensdatenbank dreht, wenn ChatGPT unerwartet auftaucht? Die Antwort ist: Er entwickelt eine Möglichkeit, Wissen zu verifizieren.

Verify, ein von Raúl Bergen vorangetriebenes Projekt von getAbstract, hat eine Methode auf Basis von getAbstract-Experten, einem 4-Augen-Prinzip und einer KI-Unterstützung entwickelt, webbasierte Inhalte wie Artikel oder YouTube Videos zu verifizieren.

Denn: fast jegliches Wissen, aber auch Falschinformationen sind heute online frei verfügbar. Darauf bauen die Large Language Models wie ChatGPT auf. Verify versucht dementsprechend in einer Welt, in der Wissen überall verfügbar ist und problemlos von KI aufgearbeitet und zusammengefasst werden kann, die Quellen zu zertifizieren, welche belastbare Informationen liefern.

Die folgende Diskussion fokussierte auf die Skalierbarkeit des Vorhabens und seinen gesellschaftlichen Chancen. So stellt sich bei einem Experten-basiertem Modell wie verify die Frage, wie einfach dies auf eine große Informationsmenge skaliert werden kann.

Der gesamtgesellschaftliche Nutzen eines Gütesiegels ist unbestritten. Wie könnten hier Unternehmen und nicht-unternehmerische Akteure wie Stiftungen oder andere gemeinwohlorientierte Strukturen zusammenarbeiten, um den Qualitätssiegel als öffentliches Gut zu etablieren? Als Zukunft-Fabrik.2050 machen wir das Angebot, hierzu über unser Netzwerk Partner zu finden.